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Bd. 4 Nr. 1 (2022): Komplexer Unterstützungsbedarf
Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf sind auf intensive und andauernde Unterstützung durch ihr Umfeld angewiesen, wobei Barrieren in der Kommunikation zur Komplexität beitragen können. Die für das soziale und professionelle Umfeld der betroffenen Personen bestehenden Herausforderungen übersteigen häufig deren Kapazitäten, wodurch Exklusionserfahrungen zumindest wahrscheinlich werden. Der Call for Papers für diese Ausgabe hat dazu aufgerufen, sich mit dem Thema der Inklusion von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf und der notwendigen Qualifizierung für die Inklusion dieser Menschen auseinanderzusetzen.
Imke Niediek greift in ihrem Beitrag die Assistenzbedarfe von Menschen auf, die aufgrund einer Beeinträchtigung mit alternativen und ergänzenden Kommunikationshilfsmitteln kommunizieren. Sie verfolgt in dem Beitrag die zentrale These, dass es sich bei der notwendigen Koomunikationsassistenz um eine hoch komplexe Tätigkeit handelt, die ensprechend zu entwickelndes fachliches und methodisches Wissen erfordert. Dieser These wird systematisch nachgegangen und assistierende Gesprächsstrategien auch anhand von exemplarischen Beispielen vorgestellt.
Im zweiten Beitrag des Thementeils dieser Ausgabe beschäftigen sich Eileen Schwarzenberg und Susanne Mischo mit dem Distanzunterricht im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Schüler:innen mit Bedarf an Unterstützter Kommunikation. Im Beirag werden auf einer empirischen Studie basierende Barrieren und Gelingensfaktoren des Distanzunterrichts für diese Schüler:innengruppe herausgearbeitet und vor dem Hintergrund des Konstrukts der Partizipation diskutiert.
Im allgemeinen Teil der Ausgabe beschäftigen sich Frederik Bükers und Tim Heemsoth mit der Barrierefreiheit von Schulhöfen. Dabei stellen sie die Fähigkeit zur Identifikation potenzieller Barrieren als Komponente der professionellen Kompetenz von Lehrkräften dar, die anhand eines Vorgehens im Sinne des beispielbasierten Lernens entwickelt werden kann. Silvia Fränkel und Kolleg:innen stellen im zweiten allgemeinen Beitrag den Zertifikatskurs „Handlungswissen Inklusion“ zur Förderung der Reflexionskompetenz an der Universität zu Köln vor, bei dem es sich um ein interdisziplinäres Kooperationsprojekt unterschiedlicher Fakultäten und Arbeitsbereiche handelt.
Eine erkenntnisreiche Lektüre der spannenden Beiträge dieser Ausgabe wünscht im Namen der Redaktion
Felix Buchhaupt