Inklusion und Intersektionalität im Kontext frühkindlicher Medienbildungsforschung. Sprachkulturelle Homogenität und Diversität sowie ihre Auswirkungen auf pädagogische Kommunikation in der Frühen Bildung
Inclusion and intersectionality in the context of early childhood media education. Linguistic cultural homogeneity and diversity and their effects on pedagogical communication in early education
DOI:
https://doi.org/10.21248/qfi.41Schlagworte/Keywords
Frühe Medienbildung, Inklusion, Intersektionalität, Bildungsgerechtigkeit, Professionalisierung, Mehrsprachigkeit, early media education, inclusion, intersectionality, educational justice, professionalization, multilingualismZusammenfassung
Dieser Beitrag basiert auf den Ergebnissen eines im Jahr 2019 abgeschlossenen Promotionsvorhabens im Rahmen des interventiv angelegten, in Dortmund angesiedelten, Forschungsprojekts KidSmart – Medienkompetent zum Schulübergang zu den Mediensozialisationsbedingungen von deutschen, deutsch-türkischen und deutsch-anderen vier und fünf Jahre alten Mädchen und Jungen in den sozialen Feldern Familie und Kita. Im vorliegenden Beitrag wird auf die Befragung der ErzieherInnen fokussiert, die mittels halbstandardisierter Fragebögen durchgeführt wurde. Untersucht wurde, wie sich der sprachlich-kulturelle Hintergrund der Kinder für das Kommunikationsverhalten der ErzieherInnen mit den Kindern in pädagogischer Anschlusskommunikation und in Gesprächen mit den Eltern der Kinder auswirkt. Hier wurde auch eine intersektionale Perspektive eingenommen und parallel zur Herkunftskultur auch das biologische Geschlecht der Kinder in die Auswertung einbezogen. Es stellte sich heraus, dass die Kommunikation sowohl mit den Kindern als auch mit den Eltern in Abhängigkeit der Herkunftskultur der Kinder und auch ihres Geschlechtes erfolgt. Pädagogisch ist zu fragen, inwiefern es den pädagogischen Fachkräften gelingt, benachteiligende Ausgangslagen auch tatsächlich auszugleichen und Partizipation im Sinne von Inklusion zu ermöglichen. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird in diesem Beitrag die Bedeutung und Relevanz der Überschneidungen und Interdependenzen von Ungleichheitsdimensionen für eine inklusionsorientierte Qualifikation pädagogischer Fachkräfte in institutionell-frühkindlichen Medienbildungskontexten diskutiert. Konkret richtet sich der Blick auf die sprachlich-kulturelle Ein- und Vielfalt in den frühkindlichen Einrichtungen sowie die Wahrnehmungen und Einschätzungen der pädagogischen Fachkräfte, die sie in Hinblick auf die Kooperationswilligkeit der Eltern, die Anschlusskommunikation mit den Kindern und schließlich die medialen Fähig- und Fertigkeiten der Kinder äußern.
Abstract
This paper is based on the results of a doctoral project completed in 2019 within the framework of the interventional research project KidSmart – Media Competence for the School Transition, which is located in Dortmund and focuses on the media socialization conditions of German, German-Turkish, and German-other four and five-year-old girls and boys in the social fields of family and day care. This paper focuses on the survey of the educators, which was conducted using semi-standardized questionnaires. It was examined how the linguistic-cultural background of the children affects the communication behavior of the educators with the children in subsequent pedagogical communication and discussions with the parents of the children. Here, an intersectional perspective was also adopted and, parallel to the culture of origin, the biological sex of the children was also included in the evaluation. It turned out that the communication with both the children and the parents is dependent on the culture of origin of the children and also on their gender. From a pedagogical point of view, the question must be asked to what extent the pedagogical specialists succeed in actually compensating for disadvantageous initial situations and enabling participation in the sense of inclusion. Based on these results, this paper discusses the significance and relevance of the overlaps and interdependencies of dimensions of inequality for an inclusion-oriented qualification of educational staff in institutional early childhood media education contexts. In concrete terms, the focus is on the linguistic and cultural diversity in early childhood institutions as well as the perceptions and assessments of the pedagogical staff concerning the parents' willingness to cooperate, the follow-up communication with the children, and finally the children's media skills and abilities.