Aufgabenentwicklung für einen inklusiven Kunstunterricht. Zu einem Spannungsfeld zwischen Re- und Dekategorisierung
Task Development for an Inclusive Art Class - a Tension between Re- and Decategorization
DOI:
https://doi.org/10.21248/qfi.98Schlagworte/Keywords
Entwicklungsorientierung und Aufgabenentwickling, inklusiver Kunstunterricht, praxeologische und performative Perspektivierungen, Developmental orientation and task development, inclusive art education, praxeological and performative perspectivizationsZusammenfassung
Aufgaben in einem inklusiven Kunstunterricht werden mehrheitlich als eine Praxis verstanden, die auf Lern- und Leistungsunterschiede reagiert und diese zu bearbeiten sucht – liegt diesen doch die Vorstellung einer möglichst optimalen Lern- und Leistungsentwicklung zugrunde. Im Rahmen des Beitrags werden entwicklungsorientierte Bildungsziele des Kunstunterrichts nachgezeichnet und unter Rückgriff auf praxeologische und performative Theorienbestände wird aufgezeigt, dass die Konstruktion entwicklungsorientierter Aufgaben im Kunstunterricht nicht allein als Reaktion auf Differenz und als Bearbeitung von Differenzverhältnissen, sondern auch als an der Erzeugung von Differenzen und damit als an der (Re-)Produktion von Normen und Hierarchisierungen aktiv beteiligt verstanden werden kann. Diese Perspektivierung eröffnet den Blick auf die ambivalenten Effekte des oft konstitutiven Bezugs auf Lern- und Leistungsdifferenzen in der Konstruktion kunstunterrichtlicher Aufgaben. In einem abschließenden Schritt werden Anfragen an eine dekonstruktive Lesart kunstunterrichtlicher Aufgaben gestellt.
Abstract
Tasks in an inclusive arts classroom are widely understood as a practice that responds to and seeks to address differences in learning and performance - this is based on the notion of optimal learning and performance development. In the context of this article, development-oriented educational goals of art class are traced and, with recourse to praxeological and performative theories, it is shown that the construction of development-oriented tasks in art class cannot be understood solely as a reaction to difference and as a processing of relations of difference, but also as actively involved in the production of differences and thus in the (re)production of norms and hierarchizations. This perspectivization provides a view of the ambivalent effects of the often constitutive reference to learning and performance differences in the construction of tasks in art class. In a concluding step, questions are raised about a deconstructive reading of art instructional tasks.
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