Digitale Bilderbücher als differenzierendes Aufgabenformat für inklusiven Grundschulunterricht
Digital picture books as a differentiating task format for inclusive elementary school teaching
DOI:
https://doi.org/10.21248/qfi.92Schlagworte/Keywords
Lehrkräfteprofessionalisierung, Lehrkräftebildung, digitale Bilderbücher, Grundschule, Aufgabenentwicklung, interdisziplinäre Kooperation, Digitalisierung, Inklusion , Professionalization of teachers, teacher training, digital picture books, elementary school, task development, interdisciplinary cooperation, digitalization, inclusionZusammenfassung
Digitalisierung und Inklusion sind die beiden aktuell wohl bedeutendsten Transformationsprozesse, die die Unterrichtskultur beeinflussen. Qualitativ hochwertige Aufgabenformate leisten einen entscheidenden Beitrag, ob und inwieweit an Schulen inklusiver Unterricht in digital gestützten Lehr-Lernkontexten realisiert wird. Gleichzeitig wird die Schlüsselrolle der Lehrkräfte deutlich, die über vielfältige und komplexe Fähigkeiten verfügen müssen, wenn es um die eigenständige Entwicklung solcher Aufgaben geht. An der Universität Würzburg gibt es ein medienpädagogisches und inklusionsbezogenes Seminarangebot, in dem Studierende des Lehramts an Grundschulen sowie des Lehramts für Sonderpädagogik in interdisziplinären Kleingruppen am Tablet digitale Bilderbücher (winBooks – Würzburger eBooks für inklusiven Unterricht) für den inklusiven Anfangsunterricht erstellen. Kinder mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt geistige Entwicklung werden dabei besonders berücksichtigt. Im Beitrag wird das Potenzial der winBooks für einen gemeinsamen Unterricht aller Kinder unter fachdidaktischer sowie entwicklungsorientierter Perspektive dargelegt. Der Schwerpunkt dabei liegt auf der Leseförderung unter Beachtung des erweiterten Lesebegriffs. Anschließend werden Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Begleitstudie des Seminars vorgestellt. Aus Lerntagebüchern der Seminarteilnehmer*innen (N = 115) wurde entlang des Modells zum Fortbildungserfolg nach Kirkpatrick (1998) analysiert, wie die Lehramtsstudierenden die Entwicklung eines digitalen Bilderbuchs erleben, welchen Lernfortschritt sie für sich selbst feststellen und inwieweit sie sich deren Einsatz in ihrer späteren Unterrichtspraxis vorstellen können. Die mittels qualitativer Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse zeigen die von den Studierenden wahrgenommenen Schwierigkeiten im Umgang mit dem iPad und weisen auf den Mehrwert der kooperativen Arbeit in der interdisziplinär zusammengesetzten Kleingruppe hin. Die meisten Studierenden zeigen sich überzeugt vom Einsatz digitaler Bilderbücher als differenzierendes Aufgabenformat und sind motiviert, diese in ihrem späteren Unterricht einzusetzen.
Abstract
Digitization and inclusion are probably the two most important transformation processes currently influencing the culture of teaching. High-quality task formats make a decisive contribution to whether and to what extent inclusive teaching in digitally supported teaching-learning contexts is realized in schools. At the same time, the key role of teachers becomes obvious. They must have diverse and complex skills when it comes to independently developing such tasks. At the university of Würzburg, there is a seminar in media pedagogy and inclusion pedagogy. In this seminar, prospective elementary school teachers as well as prospective special education teachers create digital picture books (winBooks – Würzburg ebooks for inclusive teaching) in small and interdisciplinary groups on the tablet for inclusive teaching in the 1st and 2nd grade. Particular attention is paid to children with a special educational focus on cognitive development. In the article, the potential of winBooks for the common teaching of all children is presented from a subject didactic as well as developmentally orientated perspective. The focus is on the promotion of reading under consideration of the extended concept of reading. Subsequently, results from an accompanying scientific study of the seminar will be presented. The learning diaries of seminar participants (N = 115) were used to analyze how these students experience the process of developing a digital picture book, what learning progress they see for themselves, and to what extent they can imagine its use in their future teaching practice. The results obtained by means of qualitative content analysis reveal difficulties perceived by the students in dealing with the iPad, and they point to the added value of cooperative work in interdisciplinary small groups and, above all, its interdisciplinary composition. Most students are convinced of the use of digital picture books as a differentiating task format and are motivated to use them in their future teaching.
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